Urban Gardening – selbst in der Stadt ist Platz zum Gärtnern

Nicht nur auf dem Land gedeihen Obst und Gemüse gut. Urban Gardening funktioniert überall, wo Menschen ihren grünen Daumen zeigen.

Urban Gardening ist mehr als nur Gärtnern in der Stadt. Urbanes Gärtnern ist Klimaschutz, Insektennahrung und Stadtbegrünung in einem. Wer mit offenen Augen durch seine Stadt geht, findet überall zahlreiche Möglichkeiten, um etwas anzubauen. Auch der eigene Stadtbalkon oder die Stadtterrasse in luftiger Höhe bieten ebenfalls die ideale Fläche zum Anbau von Obst, Gemüse und Salat. Und wer weder Balkon, noch Terrasse oder Schrebergarten zur Verfügung hat, muss dennoch nicht aufs Gärtnern verzichten. Denn auch die Fensterbank und selbst die nackte Wohnzimmerwand bieten Platz für ein Urban Gardening der ganz besonderen Art. Mit Fantasie und Kreativität lässt sich auch in der Stadt der Traum vom eigenen Salat erfüllen. Denn Urban Gardening ist viel einfacher, als man denkt.

Urban Gardening auf Balkon und Dachterrasse

Nicht jeder, der in der Stadt lebt, besitzt einen Schrebergarten, um sein Obst und Gemüse anzubauen. Doch Urban Gardening funktioniert auch auf dem kleinsten Balkon oder der sonnigen Dachterrasse gut. Tomaten, Gurken und selbst Kartoffeln wachsen nämlich auch in Kübeln. Wichtig sind lediglich ein ausreichend großer Kübel, der mit Löchern versehen ist, damit keine Staunässe entsteht, genügend Sonnenstunden am Tag und regelmäßiges Gießen. In einem kleinen Minigewächshaus für die Fensterbank lassen sich die Tomaten- oder Gurkensamen aussäen und wenn die Pflänzchen groß genug sind und kein Frost mehr herrscht, können sie nach draußen. Selbst ein kleines Mini-Hochbeet passt auf viele Balkone und kann dann erfolgreich bepflanzt werden. Buschtomaten benötigen nicht einmal eine Stütze und liefern wochenlang leckere, vitaminreiche Tomaten.

Für den Gurkenanbau auf Terrasse oder Balkon benötigt man ebenfalls nur ein großes Pflanzgefäß. Gekaufte oder selbst gezogene Gurkenpflänzchen müssen nicht in die Höhe wachsen. An einem kleinen Rankgitter, welches in den Kübel gesteckt oder an der Wand befestigt wird, kann sich die Gurkenpflanze festhalten und in jede gewünschte Richtung wachsen. Beim Urban Gardening kommt auch das vertikale Gärtnern zum Einsatz. Eine schicke Pflanzwand an der Balkonbrüstung oder der Hauswand kann mit Kräutern und Salaten bepflanzt werden. Auch das Regenrohr auf dem Balkon bietet Platz für so manche Kletterpflanze und verwandelt sich so vom hässlichen Metallrohr zum blütenreichen Hingucker. Denn beim Urban Gardening kann jeder noch so kleine Platz optimal genutzt und bepflanzt werden.

Wer glaubt, Kartoffeln könnten nur auf dem Acker angebaut werden, der kennt das Urban Gardening noch nicht. Denn auch im dekorativen Pflanzsack oder einem anderen breiten Pflanzgefäß können Kartoffeln wachsen. Vor dem Einpflanzen legt der Balkongärtner die Pflanzkartoffeln zum Keimen ab März an die helle Fensterbank. Im April oder Mai wird dann das Pflanzgefäß mit nährstoffreicher Gemüseerde befüllt, wobei das Gefäß nur etwa bis zu zwei Drittel befüllt werden sollte. Der Boden sollte eine Drainageschicht beispielsweise aus Blähton erhalten. Ist die Erde eingefüllt, kommen, je nach Größe des Pflanzgefäßes, ein bis zwei Saatkartoffeln in die Erde. Diese müssen anschließend komplett mit Erde bedeckt werden. Ist das Kartoffelgrün etwa 15 Zentimeter hoch, wird angehäufelt. Im Spätsommer ist dann die spannende Kartoffelernte.

Urban Gardening hinter dem Haus versteckt

Ein Innen- oder Hinterhof kann ebenfalls begrünt und zum dekorativen Naschgarten umfunktioniert werden. Mit einer selbst gebauten oder gekauften Erdbeerpyramide isst das Auge gleich mit und diese lädt im Vorbeigehen zum Naschen ein. Ausrangierte Autoreifen müssen auch nicht ungenutzt in der Ecke herumliegen. In die Mitte des Reifens lässt sich ein Blumentopf mit Kapuzinerkresse oder einer anderen, blühenden Rankpflanze setzen. Das sieht nicht nur toll aus, sondern ist auch eine wichtige Nahrungsquelle für Nützlinge, die in der Stadt sonst nicht so leicht an Nektar kommen. Für Liebhaber scharfer Genüsse können Kübel mit Chilipflanzen an einer sonnenbeschienenen Hauswand stehen. Diese benötigen wenig Platz und bescheren trotzdem immer eine reiche Ernte. Auch Paprika und Tomaten gedeihen im Kübel auf dem Hof hervorragend.

Der Innenhof mancher Stadthäuser sieht nicht immer einladend aus. Doch dies lässt sich mit dem Urban Gardening ganz leicht ändern. Urban Gardening kann aus einem tristen Hinterhof eine blühende Oase inmitten der Stadt zaubern. Mit der richtigen Dekoration und ein wenig Geschick kann jeder das Urban Gardening mit umweltschonendem Upcycling kombinieren und so den kleinsten Hinterhof in ein Wohlfühlparadies verwandeln. Bunte Pflanztaschen können an Hauswände, Sichtschutzzäune und alte Mauern angebracht und mit Salat, Kräutern und Blumen bestückt werden. Ein ausgedienter Sandkasten wird zum Minibeet umfunktioniert, in dem sogar Mischkultur möglich ist. Vielleicht ist in einer Ecke auch noch Platz für ein Hochbeet. Hier können dann Kürbis, Buschbohnen und verschiedene Kräuter wachsen. So einfach und effektiv kann Urban Gardening sein.

An einer Mauer entlang können schmale, hohe Pflanzkästen gestellt werden. Darin können Mais oder auch Weinstöcke Platz finden. Mais kann auch ebenfalls als nicht ganz blickdichter, aber dafür essbarer Sichtschutz dienen, der den Hof vor den neugierigen Blicken der Nachbarn abschirmt. Alte Leitern können neu gestrichen und im Hof an eine Wand angebracht oder gestellt werden. Auf den Sprossen verbreiten mit Kräutern und Blumen gepflanzte Terracotta-Töpfe eine mediterrane Atmosphäre und Urlaubsstimmung. Ein kleiner Minigarten aus verschiedenen, zusammengestellten Hochbeeten wiederum bietet in größeren Innenhöfen die Möglichkeit der Selbstversorgung gleich für mehrere Parteien des Hauses und leistet einen wichtigen Beitrag für das soziale Miteinander innerhalb der Nachbarschaft. Urban Gardening kann eben auch Menschen in der anonymen Großstadt einander näherbringen.

Kleine Helfer für das Urban Gardening

Nicht jeder, der einen grünen Daumen hat und sich am Urban Gardening versuchen möchte, kann oder mag sich geeignete Pflanzgefäße selbst zusammenbauen. Gut, dass viele kreative Ideen sich auch ohne allzu viel handwerkliches Knowhow umsetzen lassen. Für den Kräuter- und Salatanbau auf engstem Raum gibt es beispielsweise dekorative und platzsparende Pflanzkästen, die aus mehren Etagen bestehen. Während in den unteren Kästen eher niedrig wachsende Salate Platz finden, können in der oberen Etage etwas höher wachsende Kräuter wie Rosmarin oder andere Pflanzen wachsen. Sehr praktisch ist auch ein mobiles Hochbeet, das bei Bedarf an einen anderen Platz gerollt werden kann. Für den Balkon oder die Dachterrasse gibt es auch dekorative Pflanzbänke und Blumenleitern, auf denen sich Blumen und Kräuter wohlfühlen.

Platzsparende Pflanztaschen lassen sich sowohl an Balkongitter als auch an alte Pfosten und Regenrohre anbringen. Diese Form des Urban Gardenings wird auch gern als vertikales Gärtnern bezeichnet. Von Erdbeeren über Salat bis zu Kräutern und Blumen kann hier alles eingepflanzt werden, was das Gärtnerherz begehrt. Auch aus alten oder neuen Paletten kann beim Urban Gardening ein kleiner vertikaler Minigarten entstehen. Aufrecht hingestellt und fixiert, können in den Zwischenräumen Erdbeeren, Kräuter und anderen Pflänzchen gedeihen. Ganz einfach geht das Urban Gardening ebenso mit Hilfe eines Rankgitters. An ihm können sogar Bohnen und Gurken sich emporranken und so zum Leben eines Selbstversorgers in der Stadt beitragen.

Auch hoch in der Luft gedeihen viele Blumen, Salate und Pflanzen prächtig. Blumenampeln können an der Decke des Balkons angebracht oder sogar an die stärkeren Äste eines Baumes im Hinterhof gehängt werden. Selbst im klassischen Blumenkasten gedeihen Kräuter und Salate, falls kein anderer Platz mehr vorhanden sein sollte. Wer noch alte Weinkisten zu Hause hat, kann aus diesen ein schickes Regal zaubern, in dem gerade mediterrane Kräuter besonders gut zur Geltung kommen. Für den Kartoffelanbau gibt es praktische Pflanztöpfe, die seitlich geöffnet werden können, um die Kartoffelernte zu erleichtern. Eine tolle Kombination aus Europalette und Rankhilfe bietet ein Wandpaneel, das ganz einfach ohne Bohren an der Balkonwand befestigt werden kann, ohne diese zu beschädigen. So macht Urban Gardening richtig Spaß!

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